Negative Bewertungen in Glassdoor, kununu und Co.

Unzufriedene (ehemalige) Mitarbeitende hinterlassen ab und zu so etwas wie ein Abschiedsgeschenk für Ihren Arbeitgeber. Die einschlägigen Portale, wie Glassdoor und kununu, oder mittlerweile auch Indeed, scheinen dafür besonders gut geeignet zu sein. Was für die eine Seite ein gutes „Ventil“ ist, für die andere Seite nicht selten ein Angstgegner. Gute Bewertungen machen sich gut und müssen her.

Aufgepasst

Nicht nur aus Kandidatensicht ist es fast schon verdächtig, wenn ein Unternehmen in allen Kategorien die volle Punktzahl bzw. 5 Sterne erhält, die Texte sehr ähnlich klingen und darüber hinaus auch noch zeitlich sehr dicht beieinander liegen.

Möglicherweise ist das der Versuch, sich als Arbeitgeber in ein gutes Licht zu stellen, eine Art verordnetes Employer Branding mit Bordmitteln.
Niemand freut sich über schlechte Bewertungen, weder als Arbeitgeber noch als Online-Shop oder als Hotel. Aber es ist definitiv keine gute Idee, schlechte Bewertungen löschen zu wollen. Erstens hat das Shitstorm-Potenzial, zweitens ändert das nichts an den auslösenden internen Problemen in der Organisation.

Die Menge macht es – oder nicht

Die Dosis macht das Gift: Wenn es eine oder einige wenige schlechte Bewertungen gibt unter einer Vielzahl guter und sehr guter Noten, ist das kein wirklicher Grund zur Sorge. Das ist normal und gibt mit Sicherheit ein besseres und zutreffenderes Gesamtbild ab. Haben Sie im Hinterkopf, dass die zufriedenen Mitarbeitenden (ob aktuell oder ehemalig) tendenziell seltener überhaupt eine Bewertung abgeben. Wenn sie es tun, kann man als Arbeitgeber das so für sich im Portal stehen lassen – oder kommentieren und sich dafür bedanken. Dann jedoch am besten nicht mit Standardfloskeln, denn die fallen ganz schnell auf, wenn man die Bewertungen herunterscrollt.

Wie schon gesagt, löschen von negativen Kommentaren (so es denn möglich ist) sollten Sie möglichst bleiben lassen. Stattdessen ist der offene und konstruktive Umgang der Weg:

Auch, wenn die Noten und Kommentare nicht angenehm oder passend erscheinen, ist eine Antwort darauf eine gute Idee. Und zwar eine individuelle Antwort, die kein Copy & Paste ist und ein (ernst gemeintes) Gesprächsangebot enthält.

Feedback

Aus den Feedbacks in den Portalen lassen sich wertvolle Hinweise über den Stand der eigenen Unternehmenskultur gewinnen und so Verbesserungen initiieren. Das persönliche Gespräch – wenn das Angebot angenommen wurde – sollte in jedem Fall mit aufrichtigem Interesse geführt und von dem Wunsch geleitet werden, wertvolle Hinweise für die Personal- und Führungsarbeit zu gewinnen.

Chancen

Jeder Kontaktpunkt bietet die Möglichkeit, sich als Arbeitgeber zu positionieren. Der Dialog mit zufriedenen und zufriedenen (Ex-) Mitarbeitenden ist eine Chance dazu – direkt oder über die einschlägigen Portale.

Wie gehen Sie mit Glassdoor, Kununu und Co. um?